Fachthemen Archive - MDEV Mütterpflege Deutschland e.V. https://muetterpflege-deutschland.de/category/fachthemen/ Berufsverband für zertifizierte Mütterpflegerinnen in Deutschland Sat, 21 Jun 2025 12:58:06 +0000 de hourly 1 Mitgliedsbeitrag: Mütterpflege in Familien mit Kindern mit Behinderung https://muetterpflege-deutschland.de/mitgliedsbeitrag-muetterpflege-in-familien-mit-kindern-mit-behinderung/ https://muetterpflege-deutschland.de/mitgliedsbeitrag-muetterpflege-in-familien-mit-kindern-mit-behinderung/#respond Mon, 09 Jun 2025 10:05:45 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=3042 Der Beitrag Mitgliedsbeitrag: Mütterpflege in Familien mit Kindern mit Behinderung erschien zuerst auf MDEV Mütterpflege Deutschland e.V..

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Schon während meiner Ausbildung zur Mütterpflegerin hatte ich erste Einsätze in Familien, in denen das Neugeborene ein älteres, schwerstmehrfachbehindertes Geschwisterkind hatte. Später wurde ich auch in Familien tätig, in denen das neue, viel zu früh geborene Baby beeinträchtigt ist, oder in denen Kinder mit psychischen Auffälligkeiten leben und daher eine Pflegestufe haben. Hier gibt es für die Eltern eine besondere Möglichkeit, Unterstützung im Alltag auf Kosten der Pflegekasse in Anspruch nehmen zu dürfen.

 

Ab Pflegestufe 1 kann der sogenannte „Entlastungsbetrag“ in Anspruch genommen und über die Pflegekasse abgerechnet werden. Anders als in der „klassischen“ Mütterpflege geht es hier also nicht darum, dass die Mutter vom Arzt ein Attest für die dringend benötigte Haushaltshilfe bekommt, sondern dass die pflegenden Angehörigen Entlastung im Alltag über die Pflegeversicherung ihres Kindes erfahren.

 

Eltern von schwerbehinderten Kindern haben vieles zu schultern. Egal ob durch Frühgeburtlichkeit, Erkrankung oder Gendefekt verursacht: der Schock über diesen „Schlag“ sitzt oft tief, und es gibt kaum Zeit, ihn zu verarbeiten. Denn nicht selten geht es um Leben und Tod und das Baby muss permanent versorgt und überwacht werden, ständig drohen z.B. Krampfanfälle oder Atemnot, jeder Infekt kann lebensbedrohlich sein. Das Leben spielt sich zwischen Zuhause, Klinik, Therapieangeboten, Kinderarzt und verschiedenen Spezialisten ab; die Wohnung füllt sich mit allerlei zusätzlichen und sperrigen Hilfsmitteln. Die Eltern funktionieren, können sich aber nie richtig erholen. Das beeinträchtigte Kind einmal für ein paar Stunden in fremde Obhut zu geben, kommt für viele gar nicht in Frage, denn es dürfen in der Pflege des Kindes keine Fehler passieren.

 

Oft ist es ein Elternteil, der ganz langsam in die komplette Selbstaufgabe rutscht und dessen Lebensinhalt die Fürsorge und Förderung des behinderten Kindes wird.

 

Gesunde Geschwisterkinder müssen oft sehr zurückstecken und die Partnerschaft droht, zu einer Zweck-WG zu verkommen oder ganz zu zerbrechen. Freunde wissen nicht richtig, wie sie sich verhalten sollen, und verschwinden allmählich aus dem Dunstkreis der Familie.

Dass eine Mütterpflegerin hier sinnvoll helfen kann und Unterstützung dringend benötigt wird, ist sonnenklar. Der bereits genannte monatliche Entlastungsbetrag darf dafür verwendet werden, auch das ist klar. Doch nun wird es leider kompliziert.

Abrechnen darf den Entlastungsbetrag nur, wer von der zuständigen Behörde eine „Anerkennung des Entlastungsangebots“ erhalten hat. Dafür muss man einen Antrag stellen, in dem man u.a. sein Arbeitskonzept darlegt, und verschiedene Unterlagen wie Gewerbeanmeldung, Führungszeugnis, Nachweis einer geeigneten Ausbildung etc. einreichen. Ist das Angebot (in unserem Fall: Anbieterform II) anerkannt worden, empfiehlt es sich, mit der jeweiligen Familie eine Abtretungserklärung zu unterzeichnen, so dass man mit der Pflegekasse direkt abrechnen kann. Andernfalls rechnet man mit der Familie ab, und diese holt sich das Geld von der Pflegekasse zurück – was ihre To-Do-Liste schon wieder verlängert.

In meinem Fall ist das Seniorenbüro des Landkreises Darmstadt-Dieburg für die Anerkennung zuständig. Dass ich alleine arbeite, nicht Teil eines Pflegedienstes bin, und dieses Angebot auch nicht meine Haupteinnahmequelle ist, stellte eine Herausforderung sowohl für das Antragsformular als auch für die Sachbearbeiterin dar – aber nach einigen Monaten Hin und Her und vielen Telefonaten war es geschafft.

Der monatliche Entlastungsbetrag beträgt z.Z. 131 €. Der abrechenbare Stundensatz ist gedeckelt auf 25 €. Das ergibt also eine Entlastungsleistung von ca. 5 h im MONAT. Nicht die Welt, oder? Trotzdem, alle 14 Tage einen Einkauf machen und eine leckere Mahlzeit (vor)kochen, oder den Nachmittag mit dem Geschwisterkind verbringen, das hilft schon auch. Es ist nicht nichts. Ganz abgesehen von der mentalen Stütze, die man als Gesprächspartnerin für die Eltern sein kann, die sich hier mal ausheulen dürfen. Diese 5 Stunden im Monat bringe ich auch noch unter, wenn ich gleichzeitig Wochenbett-Begleitungen habe. Und wenn ich es diesen Monat doch nicht schaffe, oder die Familie im Urlaub ist o.Ä., dann stehen im nächsten Monat 262 €, also ca. 10 h zur Verfügung, denn nicht verbrauchte Beträge addieren sich.

 

Der Stundensatz von max. 25 € liegt natürlich weit unter dem, was die meisten von uns normalerweise berechnen. Trotzdem möchte ich Euch gern ermutigen, in diese Form der Unterstützung einzusteigen, denn den betroffenen Familien nutzt der Entlastungsbetrag gar nichts, wenn sie niemanden finden, der ihn abrechnen darf.

(Gibt es andere hilfsbereite Personen im Umfeld der Familie, kann man die „Nachbarschaftshilfe“ anregen, die ebenfalls über den Entlastungsbetrag finanziert werden kann, wobei der Stundensatz unter Mindestlohn liegen muss– doch auch dafür braucht es eine Anerkennung von der jeweiligen Behörde.)

 

Ab dem Pflegegrad 2 stehen dem pflegebedürftigen Menschen bzw. dessen Angehörigen noch weitere Leistungen zur Verfügung. Die „Pflegesachleistungen“ können u.U. zu einem gewissen Anteil auch für die Beschäftigung einer Mütterpflegerin verwendet („umgewandelt“) werden. Solltest Du also mit einer betroffenen Familie in Kontakt stehen, ist das unbedingt zu prüfen.

Autorinnen-Information



Ich bin Juliane und lebe mit meinem Mann und dem jüngsten von 3 Kindern in Seeheim – Jugenheim. Seit 2023 arbeite ich in der Region Nördliche Bergstraße als Mütterpflegerin. An diesem Beruf begeistert mich, dass ich durch meine Arbeit oft buchstäblich einen Schlüssel zum Herzen der Familie in einer besonderen Situation erhalte.

 

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Gastbeitrag im Onlinemagazin “Leben Ohne Druck” (Verlinkung) https://muetterpflege-deutschland.de/gastbeitrag-im-onlinemagazin-leben-ohne-druck-verlinkung/ https://muetterpflege-deutschland.de/gastbeitrag-im-onlinemagazin-leben-ohne-druck-verlinkung/#respond Thu, 15 May 2025 16:23:23 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=3005 Der Beitrag Gastbeitrag im Onlinemagazin “Leben Ohne Druck” (Verlinkung) erschien zuerst auf MDEV Mütterpflege Deutschland e.V..

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Unsere Kollegin Nadja Laue hat dem Onlinemagazin “Leben Ohne Druck” in einem ausführlichen Interview über ihre Arbeit als Mütterpflegerin berichtet. Passend zum Kernthema des Onlinemagazins, Inkontinenz, berichtet sie über Herausforderungen für die Mütter, insbesondere im Bezug auf körperliche Veränderungen.

 

“Der Beckenboden ist ein sehr nachtragendes Gewebe, das bedeutet: Wenn ich mich am Anfang nicht schone und zu früh wieder funktionieren muss, dann bekomme ich langfristig Probleme. Der Familienalltag muss aber nun mal laufen, vor allem wenn es schon größere Kinder gibt. So wird der Beckenboden einfach viel zu früh belastet. Und infolgedessen haben wir meistens erst ein paar Monate bis zu einem Jahr später richtig große Probleme.”

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Mitgliedsbeitrag: Die Zusammenarbeit mit Mütterpflegerinnen aus Hebammensicht (Teil 1) https://muetterpflege-deutschland.de/zusammenarbeit-muetterpflegerinnen-und-hebammen/ https://muetterpflege-deutschland.de/zusammenarbeit-muetterpflegerinnen-und-hebammen/#respond Wed, 03 Apr 2024 13:18:06 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=2504 Der Beitrag Mitgliedsbeitrag: Die Zusammenarbeit mit Mütterpflegerinnen aus Hebammensicht (Teil 1) erschien zuerst auf MDEV Mütterpflege Deutschland e.V..

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Als Hebamme übernahm ich vor Kurzem die Betreuung einer Frau im Wochenbett, deren Baby beinahe einen Monat alt ist. Die Situation war geprägt von einigen gesundheitlichen Besonderheiten bei Mutter und Kind, was mir Sorgen bereitete. Bereits bei meinem ersten Besuch fiel mir sofort auf, dass die Mutter unter enormem Stress stand. Ihr Partner war aufgrund seines Berufs nur an sechs Tagen im Monat zu Hause, und im Haushalt gab es zudem mehrere Geschwisterkinder. Statt der notwendigen Erholung schien das Wochenbett eher zu einer Zeit des Multitaskings geworden zu sein.

Angesichts dieser herausfordernden Situation entschied ich mich dazu, eine Mütterpflegerin hinzuzuziehen.

Warum der Einsatz einer Mütterpflegerin so wertvoll ist

Zunächst einmal bietet eine Mütterpflegerin eine zusätzliche Stütze und Unterstützung für die Mutter während der sensiblen Phase des Wochenbetts. Sie kann nicht nur bei der Versorgung des Neugeborenen helfen, sondern auch im Haushalt unterstützen, um der Mutter Zeit zur Erholung zu verschaffen. Dies ermöglicht es der Mutter, sich voll und ganz auf ihre Genesung und die Bindung zu ihrem Baby zu konzentrieren, anstatt sich um die täglichen Aufgaben kümmern zu müssen.

Des Weiteren verfügt eine Mütterpflegerin in der Regel über spezielle Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Neugeborenen und der postpartalen Betreuung von Müttern. Sie kann der Mutter wertvolle Ratschläge geben, insbesondere wenn es um Themen wie Stillen, Schlafgewohnheiten des Babys und postpartale Ernährung geht. Dies trägt dazu bei, Unsicherheiten und Stress bei der Mutter zu reduzieren und das Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten als Mutter zu stärken.

Ein weiterer Vorteil der Mütterpflegerin liegt in ihrer Fähigkeit, die Mutter emotional zu unterstützen. Die Zeit nach der Geburt kann eine Zeit der Verwirrung, der emotionalen Achterbahnfahrten und der Unsicherheit sein. Eine Mütterpflegerin kann als eine vertrauenswürdige und erfahrene Begleiterin dienen, die der Mutter dabei hilft, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren und mit den neuen Herausforderungen des Mutterseins umzugehen.

Das Netzwerk stärken

Darüber hinaus kann eine Mütterpflegerin dazu beitragen, das soziale Netzwerk der Familie zu stärken. Indem sie bei der Betreuung des Neugeborenen und im Haushalt unterstützt, kann sie der Mutter und dem Partner ermöglichen, Zeit für sich selbst und füreinander zu finden. Dies fördert nicht nur die Bindung innerhalb der Familie, sondern ermöglicht es auch der Mutter, sich auf ihre Genesung zu konzentrieren und die Unterstützung anzunehmen, die sie benötigt.

Für mich als Hebamme ist der Einsatz einer Mütterpflegerin äußerst wertvoll, da er dazu beiträgt, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Baby zu fördern. Durch die Entlastung der Mutter und die Bereitstellung fachkundiger Unterstützung trägt eine Mütterpflegerin dazu bei, dass die Familie eine positive und stärkende Erfahrung während der Wochenbettzeit macht. Dies ist entscheidend für die langfristige Entwicklung und das Wohlergehen der gesamten Familie.

Autorinnen-Info

Anita Wallow Hebamme Warendorf

Anita Wallow Hebamme Warendorf

Anita Wallow ist Hebamme und hat vor dem Studium zur Hebamme selber als Doula und Mütterpflegerin gearbeitet.
Da die Mütterpflege ein so wertvoller Beruf ist, ist sie Mitgründerin von MDEV.

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Mitgliedsbeitrag: Wenn das Leben intensiv beginnt… https://muetterpflege-deutschland.de/wenn-das-leben-intensiv-beginnt/ https://muetterpflege-deutschland.de/wenn-das-leben-intensiv-beginnt/#respond Wed, 14 Feb 2024 14:18:51 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=2405 Der Beitrag Mitgliedsbeitrag: Wenn das Leben intensiv beginnt… erschien zuerst auf MDEV Mütterpflege Deutschland e.V..

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Nach einem langen Kinderwunsch, war die Mutter, die ich über 8 Wochen als Mütterpflegerin begleiten durfte, mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger geworden. Die Vorfreude bei dem Paar war riesengroß. Bis zur 20 Schwangerschaftswoche verlief die Schwangerschaft zunächst problemlos. Beim großen Ultraschall wurde dann festgestellt, dass das Mädchen nicht groß und schwer genug ist, wie es üblich in dieser Schwangerschaftswoche sei. Es wurde eine Plazentainsuffizienz vermutet, bei der die Plazenta sich in der Frühschwangerschaft nicht ausreichend entwickelt hat. Hierbei handelt es sich um eine ungenügende Funktion der Plazenta während der Schwangerschaft. Aufgrund dieser Diagnose wurde der Fötus mangelhaft versorgt und war somit kleiner und leichter. Das Mädchen wurde in der 27+0 Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von 380g und 23cm per Kaiserschnitt als extremes Frühchen geboren.

Das Leben begann mit 14 Wochen auf der Intensivstation und weiteren 4 Wochen auf der Kinderstation. Es gab keine Zeit für ein Wochenbett oder ein Ankommen in dieser sensiblen Phase. Die Eltern mussten mehr als einmal um das Leben ihrer Tochter bangen und funktionierten für ihr Kind, während sie ihre eigene Angst und Sorgen hintenangestellt haben.

Einfach funktionieren

So viele Fragen: Wird sie es schaffen? Was können wir als Eltern tun, außer hier sitzen und unsere ganze Liebe schenken? Die Familie hat diesen intensiven Start geschafft, weil sie Kämpfer sind. Während ich diesen Text verfasse, kullern mir Tränen die Wangen hinab. Diese Geschichte berührt mich als Mütterpflegerin sehr. Nicht im Geringsten kann ich nachvollziehen, welche Ängste und herausfordernde Zeit diese Familie durchleben musste.

Die Eltern berichteten mir, dass sie in dieser Zeit  einfach funktioniert haben, wie Roboter. Es gab keine andere Lösung außer zu hoffen, stark zu sein und sein eigenes Leid hintenanzustellen. Was blieb ihnen auch übrig?

Nach 123 Tagen wurde die Kämpferin mit einer Magensonde und High Flow Gerät aus dem Krankenhaus mit Pflegestufe 4 entlassen.
Die weiteren Tage/ Wochen verbrachte die kleine Familie in ihrem Wohnzimmer an Schläuchen und Elektroden, die den Herzschlag und den Sauerstoffgehalt des Babys ständig überprüfen und bei Unregelmäßigkeiten Alarm schlagen.

Alles war so anders als gewünscht und erträumt. Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Die Eltern litten unter Ängsten, die jeder, der dies liest, nachvollziehen kann. Es gab bis 6 Monate nach der Geburt kaum ein Verschnaufen, bis ich kam und ein wenig Zeit zum Durchatmen geben konnte. Ich bin Ehrfürchtig und dankbar, dies leisten zu dürfen.

Pflegende Eltern wollen kein Mitleid, sondern Anerkennung und Wertschätzung

Mit welcher Hingebung sie sich um ihr Baby kümmern bewegt mich zutiefst. Alle 2 Stunden muss das Mädchen sondiert werden, egal ob bei Tag oder Nacht. Jeden Tag stehen Termine an – Logopäden, Therapeuten, ein palliatives Team. Sie müssen durchhalten, die Energie auf Sparflamme. Doch wann haben sie Zeit, um selbst wieder Energie zu schöpfen? Das palliative Team hat die Mutter aufgeklärt über die Mütterpflege. Hier ein großes Dankeschön an das Verbreiten an dich Liebe S. (Sie ist als Nachsorgeschwester in diesem Team tätig; ich durfte sie selbst als Mütterpflegerin begleiten, seitdem verbreitet sie es)

Das Ankommen als Familie ist für jeden ein neuer Abschnitt im Leben und mit einigen Stolpersteinen verknüpft. Dennoch, sich um ein pflegendes Baby sich zu kümmern, mit der Angst umzugehen, übersteigt das „normale“ Ankommen um Meilen. Jegliche Einschränkungen bedürfen mehr Aufwand. Das Füttern über eine Sonde, die Medikamentengabe, das Abfüllen der Medikamente, die Wickelsituation mit den Schläuchen, …

Die Eltern wurden von Experten angelernt und ich wiederum von ihnen, um ihr Baby zu betreuen, damit die Mutter einfach mal wieder Durchschnaufen kann. Einfach wieder mal sein, mehr sein als eine pflegende Mutter mit einer 24 Stunden Schicht, 7 Tage die Woche. In Ruhe ein Bad nehmen, einen Tee trinken und sich auf den eigenen Körper konzentrieren um verarbeiten zu können, welch schwierigen Start sie als Familie hatten. Dieses Los suchen sich keine Eltern aus, es wird ihnen zugeteilt. Ein Frühchen, mit einem Pflegegrad zu begleiten ist etwas so herausfordernd, dass es wirklich ein „ganzes Dorf“ braucht, damit die Bedürfnisse aller Familienmitgliedern befriedigt werden können. Eine Mutter, die kaum schläft, keine Zeit zum Essen hat und unter einer schmerzenden Kaiserschnittwunde leidet kann sich nicht zu 100% Prozent um eine genaue Medikamentenvorbereitung oder ein kräftezerrendes Tragen des Babys kümmern, so sehr sie es auch will. Denn nur wenn die Bedürfnisse der Mutter erkannt und befriedigt sind, kann sie sich in vollem Umfang um die Bedarfe des Kindes kümmern. Und das beschreibt die Aufgaben und das Berufsbild einer Mütterpflegerin sehr treffend.

Ich komme, um Dich liebe Mama zu begleiten, deine Bedürfnisse zu erkennen und sie zu befriedigen um Euch einen wunderbaren Start in euren neuen Lebensabschnitt zu ermöglichen.

Die Beantragung lief über die Krankenkasse mit dem §24 und ist somit zuzahlungsfrei. Sie wurde gestellt mit den Diagnosen: Erschöpfung, Überforderung, Anpassungsstörung und psychische Belastung. Diese Diagnosen sind ein normales Verhalten auf eine unnormale Situation, die dieser Start mit sich brachte.
Danke Liebe T. und lieber T. für eure Offenheit und dass ihr für Euer Wunder die Besten Eltern seid, die sie sich wünschen kann.

Es war mir eine Ehre, euch ein Stück zu begleiten.

Autorinnen-Information


muetterpflegerin-kelheim-silvia-meyerMein Name ist Silvia und ich lebe in der Nähe von Ingolstadt.
Ich bin verheiratet und habe 4 Kinder.
Lange Jahre war ich als Erzieherin tätig, bis ich 2020 meinen Sohn bekam und durch eigene Not auf den Beruf der Mütterpflegerin gestoßen bin.
Seit 2021 begleite ich Familien als Mütterpflegerin und ich liebe es.
Die Mütterpflege ist für mich nicht nur ein Beruf, sie ist meine Berufung.

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Mitgliedsbeitrag: Gedanken zur Hauswirtschaft in der Mütterpflege https://muetterpflege-deutschland.de/hauswirtschaft-muetterpflege/ Tue, 12 Dec 2023 07:20:54 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=2264 Der Beitrag Mitgliedsbeitrag: Gedanken zur Hauswirtschaft in der Mütterpflege erschien zuerst auf MDEV Mütterpflege Deutschland e.V..

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hauswirtschaft-muetterpflegeWas wir leisten

Die Arbeit als Mütterpflegerin hat viele Facetten und Herausforderungen: Nicht nur das körperliche Umsorgen von Mutter und Baby, Geschwisterkindern und manchmal auch des Vaters/ der Partnerin – auch das Versorgen des wohnlichen Umfeldes kann Teil der Arbeit einer Mütterpflegerin sein. Denn der Haushalt ist oft das Erste, was hintenüberfällt.
Dies kann wiederum bei manchen zu einem großen Stressor werden-  und genau das wollen wir verhindern, denn derartiger Stress im Wochenbett kann zu einer enormen Belastung für die Mutter werden, um so mehr, wenn sie stillt.

Meist sind es wir Mütterpflegerinnen, die die Mutter mit nährenden, stärkenden Mahlzeiten versorgen, die Zeit haben, das Bett frisch zu beziehen und ja, auch mal die Toiletten in einen, für Wöchnerinnen akzeptablen, hygienischen Zustand zu versetzten. Das Baby wollen alle Verwandten und Besucher gerne mal halten, tragen, spazieren fahren, aber Putzen oder die Wäsche erledigen, vielleicht mal Staubsaugen? Dafür ist die Zeit oder Lust dann nicht da. Die Hauswirtschaft, kann neben der emotionalen Unterstützung der Mutter ein sehr wichtiger Aspekt in der Mütterpflege und damit  eine wahre Seelenpflege für die Mutter sein.

Die innere Haltung

Auch wir Mütterpflegerinnen sind alle unterschiedliche Menschen. Nicht jeder von uns fällt es leicht, einen fremden Haushalt zu versorgen, zu Kochen, fremde Wäsche zu waschen, oder auch fremde Betten zu beziehen. Insbesondere die großen Familienbetten sind auch eine enorme körperliche Herausforderung. Die innere Haltung, mit der wir unsere Tätigkeiten angehen, und die Leichtigkeit und Freude an der Arbeit ist sehr entscheidend für das Ergebnis. Wie betrachte ich die Reinigungsarbeit? Sehe ich sie als minderwertige Tätigkeit, ein notwendiges Übel? Oder als gleichwertig mit allen anderen Tätigkeiten in der Mütterpflege?

Ich konnte bisher feststellen, dass sich die Menschen wirklich freuen und dankbar sind, wenn ich mich auch der Reinigung annehme, sollte es nicht schon eine Reinigungskraft geben. Jeder Mensch möchte doch ein schönes und sauberes Wohnumfeld haben. Ich habe schon Wöchnerinnen beim Anblick eines vollen Wäschekorbes in Tränen ausbrechen sehen oder auch pure Dankbarkeit für die Reinigung eines Glastisches erfahren.

Wo setzt man die Grenze?

Immer wieder taucht in den verschiedenen Netzwerken die Frage auf, wie weit unsere Unterstützung im Haushalt geht. Ist es allein das Einkaufen und Kochen, oder sind es auch reinigende, raumpflegende Tätigkeiten? Letztendlich steht es nirgendwo festgeschrieben, jede Kollegin entscheidet selbst, was für sie möglich ist. Oft lese ich: Ich mache dies und jenes, aber die Toilette putze ich nicht! Ich möchte hier die Frage stellen, warum nicht?

Gerade die Toilette kann doch für eine Wöchnerin ein sehr wichtiger Ort sein, der doch in einem hygienisch einwandfreien Zustand sein sollte, an dem Entspannung möglich sein kann, ohne Ekel und Geruchsbelästigung. Ist es nicht gerade eine saubere Toilette, über die auch wir uns freuen, wenn wir wo anders zu Gast sind? Und letztendlich möchte ich ja während meiner Anwesenheit in dem Haushalt, auch die Toilette nutzen. Grundsätzlich sollte doch das Badezimmer für die Wöchnerin ein ganz persönlicher kleiner SPA  Bereich sein. Ein Ort der Entspannung und Ruhe, oft der einzige Ort des Alleinseins, des Beisichseins, der sauber und einladend ist und gut riecht.

Schubladen im Kopf

Wir betreten das Allerheiligste einer Familie, wir dringen in feste Abläufe und Rituale ein, mitunter werden wir Teil der Familie auf Zeit. Jede Familie ist anders, unsere „Schubladen“ im Kopf dürfen weit geöffnet bleiben, wir dürfen offen für neue Strategien sein, wir bieten an und stülpen nicht über. Unsere Auftraggeberin ist die Mutter, manchmal auch der/die LebenspartnerIn. Mit offenem Herzen betreten wir den Lebensraum der neuen Familie.

Im Dialogprozess gibt es den Begriff des radikalen (radix: lat. Die Wurzel: ganz und gar, vollständig, gründlich) Respektes. Gemeint ist damit, dass Respekt aktiver als Toleranz ist. Respekt bedeutet: ich bemühe mich darum, die Welt aus der Perspektive des anderen zu sehen. Wir dürfen lernen, die Menschen so anzunehmen wie sie sind und unsere immerwährenden Beurteilungen an der Haustür der Familie abzulegen.

Offenheit und Vetrauen

Diese Offenheit bedeutet auch, dass ich mich in allem, was ich in dem fremden Haushalt arbeite, ausschließlich nach den Wünschen der Familie richte, sofern es keine Gefahr für meine Gesundheit, bzw. die der Familie bedeutet. Das heißt nicht, dass ich alles machen muss, was sich die Familie wünscht! Offene Absprachen und das Erläutern der eigenen Grenzen sind hier enorm wichtig.

Für uns als Mütterpflegerinnen ist es selbstverständlich und unser Alltag, in fremde, neue Haushalte zu gehen und dort zu wirken. Für die Familien ist es meist ein Ausnahmezustand, eine völlig neue, unbekannte Situation, jemanden fremdes ins Haus zu lassen und die Hilfe anzunehmen. Ich empfinde es jedes Mal als einen großen Vertrauensvorschub. Ich weiß nicht, ob ich es damals, als meine Kinder geboren wurden, hätte zulassen können. Gebraucht hätte ich die Hilfe allemal.

Blick in die Zukunft

So wie wir einzeln wirken, wird sich das Berufsbild bei den Familien, angrenzenden Berufsgruppen und auch bei den Krankenkassen einprägen und für Erfolg oder Misserfolg für alle Mütterpflegerinnen in Zukunft auswirken.

Wir leisten in gewisser Weise mehr oder weniger Pionierarbeit, die doch langfristig in einen anerkannten Beruf münden soll. Ich bin mir sicher, dass uns dies eines Tages gelingen wird und wir neben den Hebammen, ganz selbstverständlich für die Familien angefordert werden, ähnlich wie in den Niederlanden.

Dafür schlagt mein Herz.
Deshalb habe ich MDEV mitgegründet.

Informationen zur Autorin

Susanne Hagemann Mütterpflegerin Stade

Susanne Hagemann

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Achtung bei Fotos von Babys: Warum Mütterpflegerinnen sich schützen müssen https://muetterpflege-deutschland.de/achtung-bei-fotos-von-babys-warum-muetterpflegerinnen-sich-schuetzen-muessen/ https://muetterpflege-deutschland.de/achtung-bei-fotos-von-babys-warum-muetterpflegerinnen-sich-schuetzen-muessen/#respond Mon, 04 Sep 2023 12:51:44 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=3067 Der Beitrag Achtung bei Fotos von Babys: Warum Mütterpflegerinnen sich schützen müssen erschien zuerst auf MDEV Mütterpflege Deutschland e.V..

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Ein Beitrag von Anita Wallow, Hebamme, ehemalige Mütterpflegerin und Ausbilderin

Als Hebamme habe ich in meinem Berufsalltag immer wieder mit einem Thema zu tun, das viele Kolleginnen – gerade in der Mütterpflege – nicht auf dem Schirm haben, das aber große rechtliche Risiken birgt: Fotos von nackten Babys oder gar Bildern, auf denen Genitalien sichtbar sind. Oft geschieht das ganz unbedacht – eine Mutter macht sich Sorgen, ob bei ihrem Baby „alles normal“ ist, macht schnell ein Foto und schickt es per WhatsApp oder Mail an die betreuende Mütterpflegerin oder Hebamme mit der Bitte um eine Einschätzung.

Doch auch wenn der Hintergrund medizinisch oder fürsorglich gemeint ist: Sobald ein Bild die nackten Genitalien eines Kindes zeigt, bewegen wir uns rechtlich im Bereich der Kinderpornografie – und das gilt unabhängig davon, ob ein medizinischer Kontext vorliegt oder nicht. Das Strafgesetzbuch kennt hier keine Ausnahmen.

Wer solche Bilder empfängt oder speichert, macht sich strafbar

Das bedeutet: Nicht nur die Eltern machen sich strafbar, wenn sie solche Bilder verschicken. Auch die Empfängerin – in diesem Fall die Mütterpflegerin oder Hebamme – kann sich strafbar machen, allein durch den Besitz oder das Speichern dieser Bilder auf dem eigenen Gerät. Der Gesetzgeber verfolgt hier eine sehr klare Linie. Und im schlimmsten Fall können solche gut gemeinten Nachrichten zu ernsthaften strafrechtlichen Konsequenzen führen.

Schutz durch klare Kommunikation und Vertragsgestaltung

Deshalb mein dringender Appell an alle Mütterpflegerinnen: Schützt euch! Sprecht dieses Thema aktiv an und nehmt klare Formulierungen in eure Betreuungsverträge auf. Ein Satz wie:

„Bitte sehen Sie davon ab, Fotos von Ihrem Kind zu verschicken, auf denen es unbekleidet oder der Intimbereich sichtbar ist. Dies kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen und wir dürfen solche Inhalte weder empfangen noch ansehen oder speichern.“

kann im Ernstfall sehr viel Ärger verhindern – und schafft auch bei den Eltern Bewusstsein für dieses sensible Thema.

Technischer Tipp: Bilder-Downloads in WhatsApp kontrollieren

Zusätzlich empfehle ich allen Kolleginnen, in WhatsApp die automatische Speicherung von Bildern zu deaktivieren. So wird ein Foto erst dann heruntergeladen, wenn man es bewusst antippt – und man erkennt oft schon in der verschwommenen Vorschau, ob es sich um ein Nacktfoto handelt. So habt ihr die Möglichkeit, den Download zu vermeiden, bevor das Bild auf eurem Gerät gespeichert wird.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Mir ist bewusst, dass dieses Thema unangenehm sein kann – aber es ist unsere Verantwortung, uns selbst und auch die Eltern aufzuklären. Mütterpflege bedeutet Begleitung, Unterstützung und Empathie – aber sie bedeutet eben auch, Grenzen zu wahren und sich vor rechtlichen Fallstricken zu schützen.

Bitte nehmt dieses Thema ernst. Sprecht es an. Schreibt es in eure Verträge. Und schützt euch selbst durch bewussten Umgang mit digitalen Inhalten.

Herzliche Grüße,
Anita Wallow

Autorinnen-Info

Anita Wallow Hebamme Warendorf

Anita Wallow Hebamme Warendorf

Anita Wallow ist Hebamme und hat vor dem Studium zur Hebamme selber als Doula und Mütterpflegerin gearbeitet.
Da die Mütterpflege ein so wertvoller Beruf ist, ist sie Mitgründerin von MDEV.

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Mitgliedsbeitrag: IAIM Babymassage https://muetterpflege-deutschland.de/iaim-babymassage/ Mon, 31 Jul 2023 09:43:22 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=2104 Bei der IAIM Babymassage geht es um Berührung mit Respekt, so ist sie eine Art Nahrung für den Hunger nach Berührung.

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Die Babymassage von der ich hier berichte, ist die Babymassage nach dem Ansatz der IAIM (mehr dazu unten), sie ist keine medizinische Massage im klassischen Sinn. Bei der IAIM Babymassage geht es um Berührung mit Respekt, so ist sie eine Art Nahrung für den Hunger nach Berührung. Ohne intensive Berührung können Babys nicht gedeihen, sie ist lebenswichtig. Der Berührungssinn ist der früheste entwickelte Sinn im Mutterleib und der letzte der erlischt, wenn ein Mensch stirbt. Berührung ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Gut angeleitete Babymassage ist eine liebe- und respektvolle Berührung zwischen Eltern/ Bezugsperson und dem Baby. Die Eltern lernen zu erkennen, welches der richtige Moment für die Massage ist, wie die Babys zeigen, dass es gerade nicht der passende Moment ist, was sie als besonders schön empfinden und wo eine Massage eher unangenehm ist.
Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Die Massage kann dem Kind helfen, sich über seine Haut zu orientieren. Berührung geht aber auch „unter die Haut“. In der Embryonalentwicklung des Menschen entsteht die Haut aus dem gleichen Keimblatt, dem Ektoderm, wie Nervensystem und Sinnesorgane. Wenn wir die Haut streicheln, wirkt dies auch auf das Nervensystem.

Was sind die Vorteile der IAIM Babymassage?

Die IAIM Babymassage dient nicht nur dem allgemeinen Wohlbefinden des Neugeborenen, sie fördert im hohen Maße durch den intensiven Kontakt und die Interaktion die Eltern-Kind-Bindung sie ist eine Kommunikation mit allen Sinnen, eine Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen und über die Berührung einander besser kennenzulernen. Die Eltern lernen die Babysignale besser lesen und entwickeln dadurch schneller ein Verständnis für die emotionalen und körperlichen Bedürfnisse ihres Babys. Die Massage ist sanft und vermittelt Sicherheit.1 Sowohl in den Kurseinheiten, als auch in der 1:1 Anleitung zu Hause, ist es mir absolut wichtig, den Eltern aktiv zu zuhören, sie in ihrer Wahrnehmung des Babys zu bestärken und Rückversicherung über ihre Kompetenzen zu geben. Gerade beim ersten Kind erlebe ich immer wieder Verunsicherung was das Weinen betrifft. Den Austausch unter den Kursteilnehmerinnen zu ermöglichen, kann hier sehr unterstützend wirken und den Eltern helfen ihren Babys Gefühle zu erlauben und angemessen auf das Weinen zu reagieren.

Die Babymassage kann allgemein einen positiven Einfluss auf das gesamte Kreislaufsystem, auf das Verdauungssystem, die körperliche und geistige Entwicklung und auf das Schlafverhalten des Babys haben. Durch die Babymassage wird der Verdauungstrakt in seiner Funktion angeregt1, so kann sie unterstützend auf die Verdauung wirken und bei der Lösung von Bauchweh, Koliken, Verstopfungen und Magen-Darmkrämpfen helfen. Besonders eine sanfte Form der speziellen Bauchweh- oder Kolikmassage oder auch einer besonderen Fußmassage kann hier große Linderung verschaffen. Auch auf die Atmungsorgane und die Gehirnentwicklung kann die Babymassage positiven Einfluss nehmen.
Durch die Oxytocinausschüttung während der Massage, sowohl bei dem Baby, als auch der massierenden Person, fühlen sich oft auch die Eltern nach der Massage entspannter. Oxytocin ist ebenso wichtig für die Entwicklung der emotionalen Empathie. Die Babymassage könnte also auch eine Chance sein, mehr Mitgefühl in die Gesellschaft zu transportieren, mehr Verständnis für andere Menschen, Großzügigkeit und Frieden unter allen Menschen. Auch für den Vater bietet die Babymassage die Chance, eine besondere und intensive Zeit mit seinem Baby zu erleben.

Das richtige Öl für die Babymassage

Für die Babymassage werden geruchsneutrale reine Pflanzenöle empfohlen. Es sollte ein sehr reines Öl genommen werden, da es von der Haut aufgenommen wird. Mineralöle werden aus Erdöl hergestellt und es wird immer wieder diskutiert, ob sie die Hautatmung beinträchtigen können. Die pflanzlichen Öle sollten immer aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und gut hautverträglich sein.

Babymassage in der Mütterpflege

Die Eltern werden aktiv. Um die Babymassage praktizieren zu können, muss das Baby wach und aufmerksam sein. Diese Momente sind in den ersten Wochen sehr rar gesät. Da ich als Mütterpflegerin über mehrere Stunden bei der Mutter bin, gelingt es oft schon in den ersten Tagen, kurze Massageeinheiten zu praktizieren, die sich sehr positiv auswirken können.
Da die Babymassage Bindung fördert, wird sie auch nur von Bindungspersonen ausgeführt, ich leite die Mutter/ den Vater an, ich massiere nicht selbst. Einzige Ausnahme könnte in Ausnahmefällen, bei Abwesenheit der Eltern und deren ausdrückliches Einverständnis dazu, die Kolikmassage, bzw. die spezielle Fußmassage zur Unterstützung der Darmtätigkeit sein.
Ansonsten gilt für mich immer: Auch bei einer Kolikmassage werden die Eltern selbst tätig, denn in so einer Stresssituation brauchen die Eltern die Bestätigung, ihrem Kind aktiv helfen zu können.

Für das Baby und die Eltern ist es sehr entspannend die Babymassage zu Hause zu erlernen, ohne Zeitdruck, ohne Rumorganisieren. Mitunter können auch die Geschwisterkinder mit einbezogen werden. So kann eine Wohlfühleinheit für die ganze Familie entstehen.

Warum habe ich die Weiterbildung bei der IAIM/ DGBM e.V. gewählt?

Die Ausbildung ist sehr intensiv, geht weit über das reine Vermitteln der Massagetechniken hinaus und ist von einem hohen Maß an Verantwortung gegenüber den Kindern und Eltern geprägt. Die DGBM, als nationale Vertretung der Internationale Gesellschaft für Babymassage (IAIM) hat ein Missbrauchs-Präventionskonzept entwickelt und setzt sich aktiv für den Kinderschutz ein. Die IAIM ist mit ihrem Programm weltweit in 70 Ländern vertreten. Das Alleinstellungsmerkmal ist die Berührung mit Respekt®, der Massage ist immer die Erlaubnisfrage vorangestellt. Das Bedürfnis des Babys hat immer Vorrang. Die Weiterbildung wird kontinuierlich weiterentwickelt und das IAIM Zertifikat genießt international ein hohes Ansehen. Die Vision der IAIM ist, liebevolle Berührung und Kommunikation durch Bewusstseinsentwicklung, Fortbildung und Forschung zu fördern, damit Eltern, Bezugspersonen und Kinder auf der ganzen Welt geschätzt, geliebt und respektiert werden.

Dieser Fachbeitrag ist inspiriert durch das Buch LIEBE HAUTNAH ERLEBEN von Clara Ute Laves. Bei den Textzeilen handelt es sich teilweise um Zitate aus diesem Buch, mit ausdrücklicher Erlaubnis der Autorin und des infantastic Verlages (www.infantastic.de). Clara Ute Laves: Liebe hautnah erleben, 9. überarbeitete Auflage 2020, infantastic Verlag, 1 S. 6/7, 2 S.20

Ich bedanke mich von Herzen dafür.

Informationen zur Autorin

Susanne Hagemann Mütterpflegerin Stade

Mein Name ist Susanne Hagemann.
Ich bin Mütterpflegerin und Kursleiterin für Babymassage C.I.M.I.® DGBM® IAIM
Ich lebe und arbeite im Landkreis Stade.

Ich lese, wandere und lerne sehr gern, praktiziere Yoga und Skilanglauf.

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Mitgliedsbeitrag: Sichere Bindung https://muetterpflege-deutschland.de/sichere-bindung/ Mon, 19 Jun 2023 08:07:18 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=2045 Alle sprechen davon, das Thema ist heute in aller Munde: Die sichere Bindung zwischen Eltern und ihren Kindern.
Doch, was bedeutet das genau? Gibt es nicht grundsätzlich ein unsichtbares Band zwischen Mutter, Vater und Kind?

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Alle sprechen davon, das Thema ist heute in aller Munde: Die sichere Bindung zwischen Eltern und ihren Kindern.
Doch, was bedeutet das genau? Gibt es nicht grundsätzlich ein unsichtbares Band zwischen Mutter, Vater und Kind?

Was ist Bindung?

Eine sichere Bindung entwickelt sich in der Regel im ersten Lebensjahr eines Kindes. Hier werden die Grundpfeiler gelegt, jedoch entwickelt sich die Bindung auch in den nächsten Lebensjahren weiter. Man sagt, bis zum vollendeten 6. Lebensjahr geben wir unseren Kindern die wichtigsten Grundlagen der Verlässlichkeit und des Vertrauens in die Eltern mit.
Mit einer guten Bindung fördern wir Selbstsicherheit, Selbstzufriedenheit, eine spätere Unabhängigkeit und noch vieles mehr. Das Baby hat von Natur aus das Bedürfnis, sich an eine feste Person zu binden, häufig an die Mutter. Hier wurden schließlich die ersten Lebensmonate im Bauch gewohnt. Aber auch andere Bezugspersonen können zur Hauptbindungsperson werden, wenn diese am meisten auf die natürlichen Bedürfnisse des Säuglings eingeht. Bedürfniserfüllung ist der größte Faktor einer guten Bindung. Neben Füttern, Stillen, Schlafen und Windeln wechseln braucht es aber eines ganz Besonders: den Körperkontakt und die Zuwendung.

Warum ist eine gute Bindung so wichtig?

Die sichere Bindung ist das Netz, der 2. Boden für den Säugling. Babys tun viele Dinge zum allerersten Mal und sind dadurch verunsichert und ängstlich. Sie brauchen häufig Rückversicherung, dass sie auch wirklich nicht allein sind. Fühlt sich das Baby allein, entwickelt es eine große Angst, die durch sicheres Hochnehmen, wiegen, trösten, füttern aufgelöst wird. Wird nichts gegen diese Angst unternommen, kann hierdurch ein Trauma entstehen.
Die Kinder stehen unter immensem Stress, der sich wiederum negativ auf das Nervensystem, das Immunsystem und das Hormonsystem auswirkt. Eine sichere, emotionale Bindung an die Bezugspersonen sorgt für ein positives Lebensgefühl und ein Gefühl von Sicherheit. Gut angebundene Kinder bleiben in ihrem späteren Leben resilienter, gelassener, haben ein gutes Selbstvertrauen und bewegen sich sicherer in Gruppen. Auch die Sprachentwicklung ist besser ausgeprägt als die von unsicher gebundenen Kindern. Sie sind kreativer, weniger aggressiv und sie können sich besser auf herausfordernde Situationen einlassen.

Während dem Stillen, Füttern und engem Körperkontakt wird das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Dieses hat einen positiven Einfluss auf die Stimmung und die Ausprägung der Mutter-Kind-Beziehung.
Inzwischen weiß man auch, dass ohne Oxytocin keine Bindung zwischen Mutter und Kind möglich ist. Auch das Vertrauen des Kindes in die Mutter wird durch die Ausschüttung gestärkt. Es gilt also: kuscheln, kuscheln, kuscheln.

bindung-baby-muetterpflege

Wie kann Mütterpflege die Bindung zwischen den Eltern und dem Baby unterstützen?

Wie können wir als Mütterpflegerin eine gute Bindung zwischen Mutter und Kind unterstützen?

Wir als Mütterpflegerinnen sind eine emotionale und praktische Stütze für die Mutter. Wir sind für ihre Fragen da und haben immer ein offenes Ohr für sie. Allein das Aussprechen von Ängsten, Sorgen und Zweifeln entlastet die Frau und lässt sie durch neuen Input wieder klarer sehen. In Gesprächen können wir die Mutter in ihrer eigenen Muttertät unterstützen und sie auf ihrem individuellen Weg begleiten. Wir entlasten die Mama im Alltag in den unterschiedlichsten Aufgaben und nehmen ihr so ein gutes Stück ihrer Last ab. Dadurch schaffen wir ihr kleine Auszeiten, die sie zur Ruhe kommen lassen und sie für sich sorgen kann. Somit hat sie wieder neue Ressourcen, um gut für ihr Kind und die gesamte Familie da zu sein. Auch, dass Mütterpflegerinnen einmal die Betreuung der Kinder übernehmen, sorgt dafür, dass sie diese vermissen und sich wieder auf sie freuen kann.
Ganz konkret erläutern wir den Mama´s wie wichtig Bindung ist und unterstützen sie dabei, ihrem Kind näher zu sein. Als Mütterpflegerinnen zeigen wir den Eltern das Tragen im Tuch oder in der Babytrage, vermitteln Griffe zur Babymassage, fördern den engen Körperkontakt zwischen Eltern und Baby oder laden zu Bädern und anschließenden Haut auf Haut Kuscheleinheiten ein.
Das prompte Eingehen auf jegliche Bedürfnisse der Säuglinge ist für eine sichere Bindung essenziell. Die Sorge vieler Eltern, sie könnten ihre Babys damit verwöhnen oder an etwas gewöhnen ist vollkommen unbegründet. Durch diese Befriedigung wird sich das Kind sogar etwas früher ein Stück weit von seinen Eltern lösen können. Auch die achtsame Säuglingspflege unterstützt eine gute Bindung. Leise mit dem Baby sprechen, während es gewickelt und umgezogen wird, streicheln und kuscheln während der Körperpflege sind absolut erwünscht.

Schon Johann Wolfgang von Goethe sagte einst: „Solange ich klein bin, gebt mir tiefe Wurzeln. Wenn ich groß bin, gebt mir Flügel.“

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Mein Name ist Melanie Eiche und ich lebe mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in der Nähe von Lübeck.

Ich liebe Sonnenbaden, Yoga, lange Spaziergänge mit meinem Hund, Kaffee trinken, Kerzen, gute Bücher und schreibe gerne.

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Mitgliedsbeitrag: Baby tragen im Sommer https://muetterpflege-deutschland.de/baby-tragen-sommer/ Wed, 31 May 2023 07:28:03 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=1956 Wenn draußen die Temperaturen wieder steigen, fragen sich viele Eltern, ob und wie das Baby weiterhin getragen werden kann. Aussagen wie „Das Baby überhitzt beim Tragen“ oder „Im Sommer ist es viel zu heiß, um sein Baby zu tragen“ verunsichern. Ist es doch gerade im Urlaub wahnsinnig praktisch und erfüllt wie sonst auch das Bedürfnis nach Nähe.
Natürlich gibt es ein paar Dinge, die im Sommer beachtet werden sollten, um das Baby auch bei hohen Temperaturen sicher in einer Tragehilfe zu tragen.

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Wenn draußen die Temperaturen wieder steigen, fragen sich viele Eltern, ob und wie das Baby weiterhin getragen werden kann. Aussagen wie „Das Baby überhitzt beim Tragen“ oder „Im Sommer ist es viel zu heiß, um sein Baby zu tragen“ verunsichern. Ist es doch gerade im Urlaub wahnsinnig praktisch und erfüllt wie sonst auch das Bedürfnis nach Nähe.
Natürlich gibt es ein paar Dinge, die im Sommer beachtet werden sollten, um das Baby auch bei hohen Temperaturen sicher in einer Tragehilfe zu tragen.

Kleidung für Baby und Eltern

Wie immer gilt auch im Sommer, die Tragehilfe ersetzt eine Kleidungsschicht.
Das Baby sollte deshalb gerade im Sommer unter der Tragehilfe eine Schicht weniger tragen als es gerade anhat. Arme, Beine und der Kopf müssen besonders vor Sonnenstrahlung geschützt werden. Hierfür eignen sich bei kleinen Babys dünne Langarmbodys bzw. Beinstulpen. Für den Kopf am besten einen Sonnenhut mit UV – und Nackenschutz. Achtung, die Kopfstütze ist KEIN Sonnenschutz.

Kleidung aus Wolle/Seide oder Musselin, aber auch dünner Baumwolle eignet sich perfekt, da sie Temperaturregulierend ist.

Für die Eltern gilt dies ebenso, ein leichtes Baumwollshirt oder Leinen eignet sich sehr gut. Um das Haut an Haut schwitzen zu vermeiden, ein hochgeschlossenes Shirt wählen oder ein dünnes Tuch dazwischen legen (auf freie Atmung achten). Auch ein Sonnenschirm ist eine tolle Möglichkeit, das Baby vor Sonneneinstrahlung zu schützen.

 

Perfekte Tragehilfe für den Sommer

Die perfekte Tragehilfe für den Sommer besteht aus Materialien wie:

  • Hanf
  • Leinen
  • Seide
  • Wolle/Seide
  • Baumwolle

Auf niedriges Flächengewicht achten

Einige Anbieter haben extra dünne Sommerprodukte im Sortiment, wie z.B. ein Musselinsling. Natürlich muss nicht extra eine neue Tragehilfe gekauft werden, sollte aber schon klar sein, dass ein Frühjahrsbaby erwartet wird, empfiehlt es sich gleich dünne Materialien zu wählen.

Für Tragetücher eignen sich besonders gut einlagige Bindeweisen wie
• Wickelkreuztrage
• Hüftsitz
• Einfacher Rucksack

Körpertemperatur

Wichtig ist es, die Körpertemperatur regelmäßig am Nacken zu überprüfen und das Baby beim übermäßigen schwitzen dann auch aus der Tragehilfe zu nehmen. Mittagssonne ist am besten zu vermeiden und man sollte sich so viel wie möglich im Schatten aufhalten.

Flüssigkeitsaufnahme

Dem Baby immer wieder Flüssigkeit anbieten, (kein Wasser/Tee beim Baby) Muttermilch oder PRE-Nahrung nach Bedarf. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auch in unserem Artikel „Stillen im Sommer„.

Warnsignale

Ist das Baby unruhig oder völlig teilnahmslos, hat es rote oder auffallend blasse Haut
oder eine sehr schnelle Atmung, ist es dringend notwendig, das Baby aus der Tragehilfe zu nehmen und eine Pause einzulegen. Am besten mit Flüssigkeitsaufnahme und im Schatten.

Mit diesen einfachen Tipps lässt sich auch im Sommer die Tragezeit genießen und Babys Grundbedürfnis nach Nähe kann weiterhin in eine Tragehilfe erfüllt werden.

Informationen zur Autorin

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Mein Name ist Daniela Schneider, ich lebe in Ingolstadt dort begleite und berate ich Familien. Als bald vierfach Mama durfte ich schon wunderschöne Tragejahre erleben und freue mich schon auf die nächste Tragezeit. Ich bin Trageberaterin – ausgebildet 2021 in der Trageschule Hamburg.

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Mitgliedsbeitrag: Stillen im Sommer https://muetterpflege-deutschland.de/stillen-im-sommer/ Thu, 25 May 2023 19:03:40 +0000 https://muetterpflege-deutschland.de/?p=1938 Die Temperaturen gehen hoch – der Sommer steht vor der Tür. Gerade stillende Erstgebärende fragen sich dann vielleicht doch immer mal wieder, ob das eigene Kind jetzt genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und ob das Stillen hierfür reicht. Tipps und Informationen zum Stillen im Sommer.

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Stillen im Sommer

Die Temperaturen gehen hoch – der Sommer steht vor der Tür. Gerade stillende Erstgebärende fragen sich dann vielleicht doch immer mal wieder, ob das eigene Kind jetzt genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und ob das Stillen hierfür reicht. Nachfolgend findet ihr ein paar Tipps und Informationen zum Stillen im Sommer:

1. Selbst viel trinken!

Gerade für stillende Frauen ist es wichtig, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) rät Erwachsenen dazu, über den Tag verteilt 1,5 Liter zu trinken. Bei Hitze dürfen es ruhig drei Liter und mehr sein – am besten zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch.

Am besten eignen sich hierfür Wasser, ungesüßte Tees und stark verdünnte Fruchtsäfte.

2. Stillbabys benötigen keine zusätzliche Flüssigkeit!

Muttermilch besteht zu 87% aus Wasser – der Säugling ist also bestens über die Muttermilch mit Flüssigkeit versorgt und kann seinen Flüssigkeitsbedarf ausschließlich über Muttermilch decken.

Während des Stillens verändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch. So hat die Milch am Anfang der Stillmahlzeit einen höheren Anteil an Wasser und dient so perfekt als Durstlöscher.

Was Mütter beim Stillen im Sommer bemerken werden, dass das Kind von sich aus öfter Stillen möchte.

Was spricht gegen eine zusätzliche Gabe von Wasser oder Tee?

Wasser und Tee füllen den Magen ohne relevante Nährstoffe zu liefern. Dies belastet zum einen die Nieren des Babys (die sich noch in Entwicklung befinden) aber stört auch den Wasser-Elektrolythaushalt. Eine Wasservergiftung zur Folge (Hyponatriämie) kann für Babys eine reelle Gefahr darstellen. Größere Mengen an Wasser können von den Nieren in diesem Alter nicht schnell genug verarbeitet und ausgeschieden werden.

Ab wann darf ich zusätzlich Wasser anbieten?

Sobald Dein Kind mit der Beikost gestartet ist (6.-7. Lebensmonat / nach Erreichen der Beikostreife) kann zusätzliches Wasser angeboten werden.

3. Stillen im Sommer angenehmer machen

Machen wir uns nichts vor – zusätzlicher Körperkontakt wenn man selbst schon am schwitzen ist, kann unangenehm sein. Und auch Babys sind vorm schwitzen nicht gefeiht. Als Mama kann man sich hier mit Abhilfe mit Mullwindel verschaffen. Diese kann man z.B. in der Wiegehaltung auf den Unterarm legen. Der Stoff ist saugfähig und saugt den Schweiß auf. Manche Säuglinge stört die Hitze derart, dass sie beim Stillen unruhiger werden – auch hier kann eine Mullwindel hilfreich sein.

Auch die Stillposition kann zu einem angenehmeren Stillen im Sommer beitragen. Zu Hause kann man bei heißen Temperaturen angenehmer im Liegen auf der Seite stillen.

3. Sonne & Mittagshitze meiden

Mütter und ihre Säuglinge sollten die pralle Sonne und vor allem die Mittagshitze generell meiden. Aufenthalte im Schatten und geeignete Bekleidung – gerade für den Nachwuchs sind hier unerlässlich. Die höchsten Ozonwerte erreichen wir zwischen 14 und 17 Uhr.

Sommer Stillen

3. Brusthygiene im Sommer

Im Wochenbett sollte man nach Möglichkeit, vor allem im Sommer, auf Stilleinlagen ab Geburt verzichten. Sie verursachen unnötig Reibung auf den Brustwarzen.

Wenn das Baby im Sommer dann noch mehr stillen möchte, kann dies schnell unangenehm werden.Sollte eine Frau doch zu Stilleinlagen greifen, sollten man hier auf saugfähige, atmungsaktive Einlagen achten.

Die Brust reinigt man am besten mit klarem Wasser (ohne Seife).

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Hallo mein Name ist Christin Jost. Ich bin Mutter von 2 Kindern und wohne/arbeite in der Nähe von Frankfurt am Main, Hessen. Ich bin aus Leidenschaft Mütterpflegerin und Stillberaterin.

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